Wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit ist, haben die vergangenen Tage auf der Leipziger Buchmesse gezeigt. Der Andrang am Stand des underdog Verlages “D 104 in Halle 2” war so groß wie nie zuvor. Die Diskussionen über die Missachtung der UN-Behindertenrechtskonvention und die Vorstellung der beim underDog Verlag erschienenen Lebensbiographien haben die Besucherinnen und Besucher tief bewegt und beeindruckt. Trotz der Zeitumstellung war Bianca Perez’ Lesung am 26. März 2017 um 10:00 Uhr sehr gut besucht. Perez hat mit ihrem Werk “Die Schwarze Liste- Nazi-Paragraf 63 StGB-weggesperrt und weggespritzt” große Aufmerksamkeit erregt, als sie über das bewegende Schicksal ihres Bruders Michael berichtete, der seit Jahren in der Forensik unter unmenschlichen Bedingungen “gehalten” wird. Die ersten Anwesenden, u. a. ein Psychiater, verließen die Veranstaltung bereits nach wenigen Minuten. Fragend blickte Perez mit Tränen in den Augen beim Lesen ihres Buches ins Publikum: “Was muss denn noch passieren, damit alle aufwachen? Wie viele müssen noch Kinder, Geschwister, Mann oder Frau auf diese Art verlieren?” Fragen, die keiner beantworten kann, solange die Menschenrechtsverletzungen in medizinischen Einrichtungen in Deutschland unter dem Deckmantel der Rechtstaatlichkeit geduldet werden. Von den Autoren des underDog Verlages wird in den kommenden Monaten noch einiges zu hören sein. Die ersten Medienanfragen sind in Bearbeitung.
Aktuelles:
Wegen der verfassungsrechtlichen Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern obliegt die Prüfung der eingereichten Petition den Landesparlamenten. Aufgrund dessen wurde diese an folgende Landesparlamente übersandt. Landtag Rheinland-Pfalz (Petitionsausschuss, Platz der Mainzer Republik 1, 55116 Mainz); Landtag Brandenburg (Petitionsausschuss, Alter Markt 1, 14467 Potsdam); Landtag Mecklenburg-Vorpommern (Petitionsausschuss, Schloßstraße 1, 19053 Schwerin)
Dr. Christian Discher