Wie lassen sich die zuvor beschriebenen Praktiken in Deutschland mit den in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Leitgedanken vereinbaren? Was haben diese Praktiken mit Inklusion zu tun? Und warum werden die Verantwortlichen nicht einer genaueren Begutachtung unterzogen?
Sollte es uns gelingen, eine Aufklärung der Vorfälle in den Psychiatrien Neubrandenburg und Ueckermünde bzw. anderer Psychiatrien herbeizuführen, ist davon auszugehen, dass Geschehnisse ans Tageslicht befördert werden, die sich der Vorstellungskraft der Menschen entziehen.
Dr. Christian Discher
2 Antworten
Es gab und gibt immer noch zu viele Betroffene, die sich in Psychiatrien Hilfe erhoffen , die dann jedoch in Psychiatrien erst zu den, zu eigentlichen Opfern geschaffen werden. Ich erlebte Psychiatrien in unserem Land. Ich suchte Hilfe, ein Kindheitstrauma zu verarbeiten. Ich hatte eine Therapie erwartet, um mit Kindheitserlebnissen leben lernen zu können. Jedoch wurde nicht ich angehört, sondern die Leute, die das Auslösen meines Traumas fundierten. Diese Fremdeinschätzung begleitet mich seit 25 Jahren. In der Nachsorge entwickelte sich eine belastende Demütigung, die die Leute, die bereits meine Fremdanamnese bestimmten, einfädelten. So wurden persönliche Kontakte mit Mitarbeitern des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Neubrandenburg ganz einfach ausgenutzt, ich wurde durch eine totalen Überwachung wiederholt zum Opfer und meine Persönlichkeit wurde dadurch arg auch physisch geschwächt.
Ich habe viele Opfer in den ganzen Jahren kennengelernt. Durch die Betreuerinnen, ehemalige Kindergärtnerinnen, des Betreuungsvereines für psychisch Kranke in Neubrandenburg wurden Freundschaften zerstört mit einfachen Mitteln. Es sind Dinge thematisiert worden, die sich ganz einfach aus der Erkrankung bzw. Nebenwirkungen der Medikamente der Besucher dieses Vereines ergeben haben und benutzt, Betroffene gegeneinander auszuspielen und regelrecht deren Persönlichkeitsbild, den Kranken noch schwächer werden zu lassen.
Es gibt etliche Opfer dieses Systems, die nicht mehr in der Lage sind sich zu wehren oder in den Tod gehen mussten.
Ich möchte das Soziale Fürsorgenetz nicht ganz in Frage stellen, das meiner Meinung nach gut erdacht ist. Leider wird jedoch dieses Netz zum zerstörerischen Instrument durch einzelne Fachkräfte für viele, die in eine Opferrolle gedrängt werden.
Ich möchte den zahlreichen Wegbegleitern die ich hatte und habe, Mut machen, sich nicht zum Erlegen verstummen zu lassen!!!
Ich habe diese Seiten auch gelesen. Meine vorläufige, etwas holprige Antwort dazu: Ein Glück, dass Ihr endlich “eine Stimme gefunden” habt! In dieser Form und dem Zusammenhang dargestellt, wird einmal mehr klar, dass wir “Außenstehenden” so absolut keine Ahnung von allem hatten und haben.
(In Elisas Bericht unter Erklärungsnummern 23 u. 24 kommt das z.B. genau auf den Punkt)
Nur durch solche Darlegungen kann die Öffentlichkeit (weiter) aufgerüttelt und vor allem informiert werden. Ohne Information, ohne Wissen, keine Reaktion. Es ist eine gute übersichtliche Darstellung. Durch die sehr privaten Fotos wirkt es wahrhaftiger, aber umso erschütternder. Was es ja auch sein muss.
Ein großes Glück für Herrn Dr. Discher, dass er als Jugendlicher nicht geglaubt hat, was man ihm eingebläut hat. Es grenzt fast an ein Wunder. Ich hätte gerne einmal gewusst, was ihn damals so sicher gemacht hat? Was der ausschlaggebende Punkt war.
Natürlich habe ich noch nicht alles gelesen. Aber ich bedanke mich für Eure enorme Arbeit und ziehe den Hut vor Eurer Unermüdlichkeit.
Dass Ihr aus der Asche geklettert seid, und wir Euch kennenlernen durften … ist für alle ein kleiner Schritt.
Ich wünsche Euch alles Gute!