Die Stimmen der Übriggebliebenen am 1. Januar 2020

Mein Name ist Marén, ich bin an den meisten Stellen in Christians Tagebucherzählung Mila, seine innere Stimme.

Ich trete hier heute in Erscheinung, weil es mich unfassbar wütend macht, wie mit Christian, seiner -unserer Weggefährtin Antje- und wahrscheinlich vielen anderen verfahren wird. Ich kann leider nicht im Einzelnen bestätigen, was Antje widerfahren ist. Ich kenne sie erst seit 1998, aber ich weiß, was Christian, meinem engsten langjährigen Freund seit mittlerweile 25 Jahren passiert ist.

Christian hat sehr furchtbare Dinge erlebt, die er eindringlich in seiner Tagebucherzählung wiedergibt und die ich durch die viele gemeinsame Zeit, die wie verbracht haben, bestätigen kann.

Christian und auch ich haben fassungslos zur Kenntnis nehmen müssen, was nun Antje in dem Gutachten über sich lesen muss. Auch wenn ich nicht in dieser Intensität an Antjes Leben teilgenommen habe wie Christian, weiß ich doch aus Gesprächen mit ihr von vielen in den Akten geschilderten Tatsachen, die bei einer Kenntnisnahme ihrer Vorgeschichte und der Gesamtumstände klar und nachweisbar sind.

Ich möchte an dieser Stelle einmal betonen, dass sich bei mir in all diesen Jahren der Eindruck verfestigt hat, dass Christian das Erlebte nur überstanden hat, weil wir uns hatten, er sich eigenständig zur Genesung in eine Klinik nach Lübeck begeben hat und er nach Berlin gegangen ist. Antje hätte ich diese Umstände auch gewünscht.”

 

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